Beschluss: beschlossen

Abstimmung: Ja: 0, Nein: 10, Anwesend: 0

Bgmin. Kappes führte aus, dass mit der Sitzungsladung zahlreiche Informationen im Gremiumsinformationssystem eingestellt wurden und fasste die Stellungnahme der Verwaltung zusammen:

 

Die Kommunen der beiden Kommunalen Allianzen SpessartKraft und Südspessart haben sich bereits mit dem E-Mobilitätsprojekt Wald erFahren die Förderung der Mobilität für Einheimische und Gäste auf die Fahnen geschrieben. Die Einführung eines Car-Sharing-Angebotes in der Region knüpft ebenfalls an dieses Ziel an. Die EnergieAgentur Bayerischer Untermain forciert und empfiehlt, nach umfassender Markterkundung, eine Kooperation mit dem in Aschaffenburg ansässigen Unternehmen app2drive Deutschland GmbH (Russmann Unternehmensgruppe).

 

Die Lenkungsgruppen der Kommunalen Allianzen SpessartKraft und Südspessart wollen gemeinsam das Mobilitätsangebot in der Region für Einheimische und Gäste ausbauen. Hierfür soll zukünftig auch Car-Sharing angeboten werden, welches in Kooperation mit dem Unternehmen app2drive Deutschland GmbH baldmöglichst umgesetzt werden soll. Aufgaben Kommune :

 

    möglichst zwei nebeneinander liegende Parkplätze an attraktiven Standorten zur Verfügung stellen/reservieren (à Nutzung ausschließlich für app2drive-Fahrzeuge)

    Verkehrssicherungspflicht für entsprechende Parkplätze erfüllen

    „Service Point“ anbieten (z.B. Bürgerbüro zu den üblichen Öffnungszeiten, nur für Erstregistrierung) (siehe Anlage Ablaufschema)

    gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit von Kommune, app2drive, Kommunalen Allianzen und Energieagentur

Aufgaben app2drive :

    Standorte mit gewünschtem Fahrzeugtyp ausstatten (Absprache mit Kommune)

    Parkplätze mit app2drive-Design kennzeichnen

    gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit von Kommune, app2drive, Kommunalen Allianzen und Energieagentur

D.h. das finanzielle Risiko, das mit der Auslastung der Fahrzeuge verbunden ist, trägt app2drive.

 

Darüber hinaus besteht für Kommunalverwaltungen die Möglichkeit, Fahrzeuge der app2drive-Flotte als Dienstfahrzeuge für die Verwaltungsmitarbeiter/innen (für Dienstfahrten!) zu nutzen. app2drive bietet an, die Kommunen nach dem Tarif „comfort“, abzüglich Registrierungs- und Grundgebühr, abzurechnen.

Die Wartung/Pflege der Fahrzeuge wird durch lokale Partner des Unternehmens sichergestellt (i.d.R. Mini-Jobber aus der Bevölkerung, Organisation durch app2drive).

Grundsätzlich stehen Fahrzeuge mit Verbrennungs- und Elektromotor zur Verfügung. Der Vorschlag der Lenkungsgruppe geht, aufgrund der bisher noch geringen Netzdichte der E-Ladeinfrastruktur, hin zum Einsatz von zunächst Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Später, nachdem der Ausbau der E-Ladeinfrastruktur weiter fortgeschritten ist, kann problemlos auf Fahrzeuge mit Elektromotor gewechselt oder die Zahl an Standorten entsprechend erweitert werden.

 

Sollte sich nach angemessener Zeit herausstellen, dass das Angebot an bestimmten Standorten nicht ausreichend genutzt wird, behält sich app2drive vor, den Standort nicht in Abstimmung mit der Kommune mehr zu bedienen.

 

2. Bgm. Adamek merkte hierzu an, dass ihm ein ganzheitliches Konzept bzw. Grundlagenermittlungen (Marktabfragen etc.) fehlen. Grundsätzlich findet er den Vorschlag gut. Er verwies auf ein bereits etabliertes Projekt EWald im Bayer. Wald, die mit EMobilität im ländlichen Raum Erfahrung haben und auch wissenschaftlich unterstützt werden. Zudem fand er es nicht Vorteilhaft hier Autos mit Verbrennungsmotor zu unterstützen und bezweifelte die Durchschlagskraft, da die meisten Leute im Südspessart bereits ein Auto besitzen und nicht davon auszugehen ist, dass diese ihr Auto deshalb verkaufen. Auch für die Gemeinde bietet es keinen Vorteil, da wir keinen Fuhrpark unterhalten.

 

Stadtrat Piplat teilte die Ansichten von 2. Bgm. Adamek.

Zudem sah er das Geschäftsmodell kritisch und monierte die Art und Weise der Vermittlung für die einzelnen Gemeinden.

 

Stadtrat Johne stellte aus seiner Sicht fest, dass die Kommune hiermit ein privates Unternehmen (Mietwagen) unterstützt und kritisierte die Herangehensweise an ein solches Projekt. Car-Sharing beinhaltete eigentlich ein privater Zusammenschluss von Anwohnern, die sich ein Auto gemeinschaftlich teilen. Hier handelt es sich wohl eher um eine Mietwagenfirma.

Ebenso verwies er auf mögliche Vergabekonsequenzen und den reinen Vorteilsgewinn auf Seiten der Privatfirma. Zudem sei zu überlegen, ob nicht ein Mietwagenangebot den ÖPNV eher schwächt.

Er sehe die Vorleistungen der Gemeinde ohne Konzession schwierig und sieht hier eine Subventionierung eines Privatbetriebes ohne vergleichbare Anbieter. Weiterhin monierte er den Vertragsinhalt, insbesondere die offene Vertragsdauer. 

 

Bgmin. Kappes verlas das Email des Landratsamtes – Herrn Wosnik – vom 22.06.17 zur Auswahlsverfahrensproblematik.

 

Stadträtin Tauchmann merkte an, dass ihrer Ansicht nach das „Bankverfahren“ interessanter für den ländlichen Raum sei.

 

Stadträtin Markert verwies auf die Konkurrenz zum ÖPNV.

 

Bgmin. Kappes merkte hierzu in diesem Zusammenhang an, dass sie bezüglich dem Probebetrieb zur Versetzung der Haltestelle Brasselburg positive Rückmeldung aus der Bevölkerung erhalten habe.

 

Stadträtin Markert konnte dies bestätigen.

 

Zum Car-Sharing Angebot kam man im Stadtrat dahingehend überein, sich vorerst nicht an diesem Projekt zu beteiligen.


Der Stadtrat von Stadtprozelten beschließt, das Car-Sharing-Konzept der app2drive Deutschland GmbH umzusetzen und hierfür folgende Parkplätze zur Verfügung zu stellen:

__________________­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­­____________________________________________ (Lage-Beschreibung Parkplätze).

Die Umsetzung des Projektes wird durch die Kommunalen Allianzen SpessartKraft und Südspessart in Zusammenarbeit mit der EnergieAgentur Bayerischer Untermain koordiniert.


Abstimmungsergebnis:

Mitglieder

Abstimmungsergebnis:

Gesamtzahl:

Anwesend u. Stimmbe-rechtigt

für

den Be-schluss

gegen

den Be-schluss

13

10

0

10

 

Somit abgelehnt.