Es wurde Top 3 der Tagesordnung vorgezogen.

 

Bürgermeister Aulbach begrüßte zu diesem Tagesordnungspunkt den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Miltenberg / Obernburg Herrn Hans Schmittner sowie den Marktbereichsleiter Alexander Kügler.

 

Bürgermeister Aulbach führte aus, dass ca. 70 – 80 % der Bürger von Altenbuch Kunden bei der Sparkasse sind. Er sehe auch, dass durch verschiedene Veränderungen zum Beispiel Onlinebanking eine Umstrukturierung seitens der Sparkasse vorgenommen werden muss. Jedoch könne er den vorgesehenen Kahlschlag nicht verstehen. Deshalb seine große Bitte an die Verantwortlichen eine für Altenbuch positive Lösung zu finden, um die guten Geschäftsbeziehungen zu erhalten.

 

Herr Schmittner sprach für die Sparkasse von langfristigen wirtschaftlichen Zwängen. Ausgangspunkt für die Sparkasse Miltenberg/Obernburg sei, dass sie mit ihrer Dichte an Geschäftsstellen an dritter Stelle in Bayern stehe. Die sei ein großer Kostenfaktor. Außerdem könnten die Ein-Mann-Stellen, die notwendigen Beratungsleistungen nicht mehr gewährleisten. Die Sparkasse beschäftige sich seit 2 bis 3 Jahren bereits mit Lösungsmöglichkeiten. Es sei vorgesehen einen neuen Standort im Südspessart, der die nächsten 10 bis 30 Jahren bestand habe. Hierdurch sei eine bessere Beratung und Entwicklung gewährleistet. Zum tragen kommen soll ein Standort zwischen Faulbach und Stadtprozelten, in dem sechs bis sieben Mitarbeiter tätig sind. Sichergestellt werde dadurch, dass das Personal zwischen 8 und 18 Uhr anwesend sei. Es könnten auch Beratungen außerhalb der Geschäftszeiten erfolgen. Die Geldversorgung für Ältere Mitbürger könne auch dadurch gewährleistet werden, dass ein Bringdienst nach Hause erfolgt. Im speziellen Fall Altenbuch werde man auch darüber nachdenken, ob eine Geldversorgung auch anderweitig sichergestellt werden kann.

 

Bürgermeister Aulbach stellte hierzu fest, dass die Ausführungen im Bezug auf die Beratungsleistungen sicherlich verständlich seien, jedoch benötigt die Gemeinde Altenbuch als Minimum einen Geldautomaten für den örtlichen Bedarf.

 

Gemeinderat Amend bezeichnete die Ausführungen in der Presse bezüglich der Versorgung der Älteren Mitbürger als Arroganz der Sparkassen.

Gemeinderat Hruby sprach an, dass die Sparkasse als Kreiseigener Betrieb auch eine Verpflichtung zur Deckung des Bedarfs habe und sich diesbezüglich nicht mit anderen Geldinstituten vergleichen könne. Er bedauerte, dass eine Entscheidung über die Köpfe des Gemeinderates hinweg getroffen wurde. Nicht unbedeutend sei für Altenbuch als ärmste Gemeinde im Landkreis auch der Gewerbesteuerausfall. Er könne sich vorstellen, dass man sich bei der Sparkasse die Entscheidung hinsichtlich des Geldautomates noch überlege. Aufgrund der vielen Geschäfte in Altenbuch sei man auf die Bargeldversorgung angewiesen, er gehe soweit, zu sagen, dass die Gemeinde gegebenenfalls ihre Bankverbindungen wechselt und keine Darlehen mehr bei der Sparkasse aufnimmt.

Letzteres wurde auch von Gemeinderätin Fuchs in ihrer Funktion als Sportvereinsvorsitzende geäußert. Angesprochen wurde von ihr auch die schlechte Busverbindung und die dann fehlende Kundennähe. Gemeinderat Link gab zu bedenken, dass durch die Sparkasse ein Punkt im örtlichen Leben verschwindet, was vielen Bürgern sicherlich wehtue und sie zum Wechsel ihrer Bankverbindung verleite.

Gemeinderätin Follner sprach auch das Selbstbestimmungsrecht der Älteren und Jungen Mitbürgern an. Zumindest sei ein Geldautomat erforderlich, die Ausführung hinsichtlich der Beratung seien einsehbar. Nachdem bereits Post, Forstamt und Schule verschwunden sind müssten viele Ältere Mitbürger sich die Frage stellen, was sie überhaupt noch am Ort erledigen können.

 

Zur Frage von Gemeinderat Hruby hinsichtlich einer Fusion mit der Sparkasse Aschaffenburg erklärte Herr Schmittner, dass dies eine Entscheidung der Politik darstelle, diese jedoch zur Zeit nicht zur Debatte stehe. Die jetzige Entscheidung der Sparkasse habe nichts mit einer Landesbank oder Fusionsgerüchten zu tun. Die Sparkasse sei ein wirtschaftliches Unternehmen und verantwortlich für die Entwicklung für die nächsten 20 bis 30 Jahre. Was in Bezug auf die Umstrukturierung der Sparkasse in der Presse zu lesen gewesen sei, sei so nicht gesagt worden.

Die Sparkasse sei integriert und der Bevölkerung, zu Buche schlagen auch Spenden in Höhe von 300.000 bis 400.000 € im Jahr. Es treffe ihn sehr persönlich als arrogant hingestellt zu werden. Er nehme die heutige emotionalen Anregungen und Äußerungen mit zu weiteren Beratungen und Überlegungen in den Sparkassengremien. Zu einem Geldautomaten sei anzumerken, dass auch ein solcher viel Geld kostet.

 

Auch mit Wortmeldungen aus der Anwesenden Zuhörerschaft wurde verdeutlicht, dass gegebenenfalls Konten bei der Sparkasse abgezogen werden.

 

Der ebenfalls anwesende Regionalleiter der Volksbank/Raiffeisenbank erklärte, dass seine Bank ihre Aufgabe darin sehe die Region bis in den letzten Bereich zu versorgen. In den nächsten 3 bis 5 Jahren werde sich an dem der Zeit in Altenbuch praktizierten Konzept nichts ändern.

Gemeinderätin Fuchs gab nochmals die räumliche Entfernung der Gemeinde Altenbuch zu dem vorgesehenen Sparkassenstandort zwischen Stadtprozelten und Faulbach zu bedenken.

Bürgermeister Aulbach bedankte sich bei den Herrn von der Sparkasse. Das Minimum für die Bevölkerung wäre die Stellung eines Geldautomates. Er gehe davon aus, dass sich die Sparkassenvertreter diesbezüglich noch Gedanken machen und ihre bisherige Entscheidung revidieren werden.