Beschluss: Kenntnis genommen

1. Vors. Glock führte aus, dass zur Stellungnahme der Abwasserwerke Wertheim die beiden Herren Rutschmann und Fecher vor Ort waren. In die Stellungnahme seien die Statistik und Tagesbücher mit eingeflossen. Zudem wurden die Leistungsphasen 1-2 überarbeitet.

Die Stellungnahme des Büros ABW (Wertheim) hierzu ging dem Gremium mit der Sitzungsladung zu.

 

Bgm. Ullrich führte aus, dass er sich Zeit genommen habe die Stellungnahme durchzuarbeiten. Er fühle sich dabei nicht Wohl auf dieser Grundlage und einer Differenz von 1,4 Mio. € eine Entscheidung zu treffen, da es um sehr viel Geld gehe. Er schlug vor, eine dritte Meinung einzuholen.

 

Herr Häfner erklärte, dass man den Vorentwurf als Gesamtmaßnahme betrachten müsse. Z.B. seien im BA 4 schon Maßnahmen berücksichtigt, die „irgendwann“ einmal umgesetzt werden können – wie z.B.: die Stabilisierungsanlage, die Schlammentwässerung, die Schlammtrocknung, etc. Diese müssen natürlich aus dem Vergleich Rutschmann zu BRS herausgenommen werden. Bereinigt man dies kommt Herr Rutschmann auf 4.129.000,00 € Gesamtkosten gegenüber von BRS über 3,8 Mio. € (BA 1-3).

 

Verbandsrat Mayer fragte nach, ob die Planungsphasen 1-3 für beide vergleichbar sind. Dies wurde durch Herrn Breunig bejaht. Er merkte an, dass lediglich das Nachklärbecken von Herrn Rutschmann in runder Bauform vorgeschlagen wird; von BRS eckig. Dies wäre aber von der Sache her gleich.

 

Herr Breunig führte aus, dass das Angebot von BRS bereits fachlich vom WWA geprüft und befürwortet wurde. Zudem liege man auch in den Kosten nicht weit auseinander.

 

Bgm. Ullrich sowie Verbandsrat Mayer fragten nach, ob das WWA die Stellungnahme von Herrn Rutschmann ähnlich betrachte.

 

Herr Breunig erklärte, dass es nur eine telefonische Abstimmung gab.

 

Verbandsrat Mayer erwiderte, dass ihm das zu wenig sei.

Weiterhin sei eine Beurteilung schwierig, wenn man nicht mit der Materie vertraut sei.

 

Herr Häfner erklärte, dass das die BA 1-2 auf Wunsch des WWA vorgezogen werden. Sicherlich wird das WWA in einer erneuten Stellungnahme diese Dringlichkeit nicht zurücknehmen.

 

Verbandsrat Mayer führte aus, dass die Ausführungen von BRS aus der letzten Sitzung schlüssig waren, so auch die Aussagen von Wertheim. Er regte auch eine Prüfung dieser Stellungnahme durch das WWA an.

 

Herr Häfner gab zu bedenken, dass Herr Rutschmann auch einige Dinge nicht wissen konnte wie z.B. mehr Platz für eine längere Stapelung des Schlamms. Dies resultiere aus konkreten Wünschen der Verbandsführung bzw. des Personals.

 

Herr Breunig führte aus, dass er folgende Faktoren für unumgänglich halte:

 

  • Die Größenordnung der Kläranlage mit 18.000 EWW (Einwohnerwerte).

Dies werde auch durch das WWA sowie Herrn Rutschmann bekräftig.

  • Zeitgemäße Funktion der Kläranlage mit dem Umbau zur Belebung, dem Bau eines neuen Nachklärbeckens, eine Schlammbehandlung (vorgeschlagen in 4 Varianten) und
  • die Erneuerung der Elektronik.

 

Herr Häfner bekräftigte nochmals, dass auch Herr Rutschmann zu dem gleichen Ergebnis gelangt sei.

 

Bgm. Wolz sowie Verbandsrat Mayer verwiesen auf Punkt 6 und 2 des Herrn Rutschmann, wonach, auch auf Aussage des WWA eine Erneuerung nicht nötig sei. Man wisse dies nicht einzuordnen.

 

Klärwärter Dümig, dem das Wort erteilt wurde, erklärte, dass eine Runderneuerung der Bausubstanz unerlässlich sei. Zudem müsse man während der Bauzeit zwei Klärbecken in Betrieb halten.

Die Sandwaschanlage könne man seiner Ansicht nach weglassen; die Schlammtrocknung sieht er als Option an.

 

Zu Punkt 2 erklärte Herr Häfner, die Einleitungskonzentration zu erhöhen, sei vom LRA abgeraten worden, da die Kostenersparnis die neue Abwasserabgabe verringert und evtl. Rückzahlungen zu erwarten seien.

 

Verbandsrat Mayer merkte an, dass dies viele „Kanns“ beinhalte.

 

Bgm. Wolz war auch der Ansicht, dass man das WWA über die Stellungnahme von Herrn Rutschmann sehen lassen sollte um auf der sicheren Seite zu sein.

 

Herr Breunig referierte zur Ziffer 5 (Qm zur Kläranlage) von Herrn Rutschmann:

Bei Trockenwetter läuft der Kläranlage wenig Abwasser zu (reines Abwasser und Fremdwasser) rd. 20l/sec. Bei Regen laufen die 19 Becken voll (ab einem Qm über 40 l/sec. wird in den Becken zwischengespeichert). Laufen die Becken voll erfolgt der Überlauf in den Vorfluter. der Zulauf zur Kläranlage wird gedrosselt bzw. gesteuert ab einem Qm von über 40 l/sec. Nach dem Regenereignis wird das Abwasser in den Becken wieder gedrosselt der Kläranlage zugeführt.

Bei einer Erhöhung des Qm wäre ein größerer Rückhalt (160 l/sec./130l/sec.) im Beckenvolumen von Nöten. Dies könne nicht geleistet werden wenn man mit den Becken am Rathaus in Stadtprozelten und am Ortsausgang Stadtprozelten/Richtung Dorfprozelten auskommen muss.

Diese Berechnung ist nach dem Ist-Zustand + die Prognose auf 25 Jahre zu führen. Die Prognose stützt sich auf die jeweiligen Bauleitplanungen der Gemeinden und lässt sich nicht manipulieren. Ein Beckenbau sei daher aus seiner Sicht unsinnig.

 

Bgm. Wolz merkte an, dass ihm die Stellungnahme von BRS zur Stellungnahme von Herrn Rutschmann nicht vorliege und er auch kein Email erhalten habe.

 

Vors. Glock sicherte eine nochmalige Email zu.

Weiterhin merkte er an, dass Herr Rutschmann keine weitere Baubegleitung durchführen wird bzw. diese Stellungnahme eine einmalige Sache sei.

 

Verbandsrat Mayer sprach die Angelegenheit aus der HOAI Ziffer 3 an. Zudem führte er aus, dass lt. HOAI die Untersuchung der Zweckmäßig- sowie der Wirtschaftlichkeit als Leistungen beinhaltet sind und keine gesonderte Leistung darstellen.

 

Herr Breunig versicherte hierzu, dass dies zum Vorentwurf Betriebsgebäude noch nachgeliefert wird. Die Ausarbeitung fehlte bisher, da Abstimmungen noch offen waren.

Die Wirtschaftlichkeit geht aus seiner Sicht bereits aus der Voruntersuchung hervor.

 

Verbandsrat Mayer bestand auf eine sachliche Bewertung, nur so könne man eine gute Entscheidung treffen.

 

Auch Herrn Häfner sei es wichtig, dass das Gremium mit einem guten Gewissen entscheiden könne.

 

1. Vors. Glock verlies von 20.5121.00 Uhr den Sitzungssaal.

 

Verbandsrat Schleßmann fragte nach, ob auch ohne Altenbuch der Vorentwurf gehalten werden kann.

 

Herr Breunig erläuterte, dass Altenbuch mit 1.000 EWW eher vernachlässigt werden könnte.

 

Herr Häfner lobte in diesem Zusammenhang den Betrieb der Kläranlage, die für die derzeitige Beanspruchung nicht ausgelegt war und immerhin seit 30 Jahren läuft. Dies an sich sei schon ein kleines Wunder.

 

Im Gremium war man sich einig, dass die Sanierung des Betriebsgebäudes sowie der Technik unumgänglich seien und gleich in Angriff genommen werden könnten.

 

1. Vors. Glock bat das Gremium zukünftig Fragen bereits im Vorfeld beim Verband abzuklären und nicht bis zur Sitzung zu warten. Dies würde die Arbeit im Gremium wesentlich erleichtern.

 

Im Gremium war man sich abschließend einig, die Stellungnahme der Abwasserbeseitigung Wertheim von Herrn Rutschmann und den Vorentwurf vom Ing.-Büro BRS durch den 1. Vors. Herrn Glock bei dem WWA Aschaffenburg vorzulegen und um eine Stellungnahme zu bitten.