Bgmin. Kappes begrüßte zu diesem TOP die Herren Arnold und Boxan vom Gräflichen Forstamt Erbach und übergab diesen das Wort.

 

Herr Arnold referierte über den Jahresbetriebsplan 2010:

 

Der Einschlag wurde auf Antrag des Stadtrates in 2009 für 2010 von normal 4.470 fm nach Forsteinrichtung auf ca. 7.000 fm hochgesetzt.

Begründet wurde dies mit dem Wunsch auf einen Ausgleich für die in den Jahren zuvor eingeschlagenen Mengen herbeizuführen und auch ganz bewußt die Einnahmen der Stadt zu erhöhen.

Dies wurde fast punktgenau, mit nur einer geringen Planabweichung (ca. 300 fm)  beim Einschlag erreicht.

 

Die Finanzen für 2010 ergeben sich wie folgt:

 

Einnahmen:              206.330,14 €

Ausgaben:                  73.899,47 €

= ein Plus von          132.430,67 €

 

Die Erklärung zur Haushaltsstellenübersicht, bezüglich der geringeren Einnahmen, erfolgte wie folgt:

 

1. Es wurde wie gehört, etwas weniger eingeschlagen.
2. Es wurde etwas mehr Kiefer und Industrieholz eingeschlagen statt Stammholz.
3. Es wurde bedeutend mehr Selbstwerbung gemacht. Das schlägt sich einmal bei den dadurch geringen Holzerlösen nieder; auf der anderen Seite werden die Ausgaben aber auch entsprechend reduziert.

 

In Bezug auf die gegenüber dem Plan so geringen Ausgaben erklärte Herr Arnold, dass dies auf die Selbstbewerbung zurückzuführen sei. Dadurch wurden die Ausgaben drastisch auf ca. 114.000,00 € gesenkt.

Zudem verwies er auf die allgemeinen Schwierigkeiten der Jahresabgrenzung im Forst (z.B. Einschlag 2009, Verkauf 2010).

 

Abschließend stellte er fest, dass für das Jahr 2010 ein Rekordergebnis eingefahren werden konnte und übergab Herr Boxan das Wort zur Erläuterung des Betriebsjahres 2011:

 

Herr Boxan erläuterte, dass der Einschlag für 2011 sich wieder nahe am Hiebsatz orientiert. Geplant sind 4.583 fm und damit ist man nur ca. 113 fm über dem Hiebsatz.

 

Innerhalb der Nutzungsarten gibt es eine leichte Verschiebung von der Altdurchforstung zur Endnutzung und zur Jungdurchforstung. Hiermit wird der in den vergangen Jahren leicht erhöhte Einschlag ausgeglichen.

 

In 2011 sollen ca. 2.695 fm durch unsere Waldarbeiten in Regie eingeschlagen werden. Hierbei handelt es sich ausnahmslos um wertvolleres, stärkeres Holz.

Dementsprechend entfallen ca. 685 fm auf Unternehmereinschlag und ca. 2.436 fm auf die Selbstwerbung, d.h. Stockverkauf.

 

Die Baumarten verteilen sich beim Einschlag wie folgt:

 

ca. 1.000 fm              Buche

ca.    200 fm               Eiche

ca. 1.600 fm              Fichte

ca. 1.500 fm              Kiefer/Lärche.

 

Im Stadtwald kommen nur sehr vereinzelt ganz hochwerte Furniersortimente vor. Diese sind nicht planbar. Ca. 2.500 fm Stammholz und entsprechend ca. 2.100 fm Industrieholz fallen an.

 

In den Abteilungen Sellberg sind Tubex-Pflanzungen mit besonderen Baumarten, wie Bergahorn, Kirsche, Roteiche und Eiche geplant. Die Pflanzungen werden auf Käferlöchern durchgeführt.

Eine Tubex-Pflanzung dient zum Schutz (Verunkrautung, Wilddruck) der Pflanzung.

Die Kosten hierfür belaufen sich auf ca. 5.700,00 €.

 

Für die Jugendpflege ist nun endlich auch die Eigenläuterung im Schlaggrund vorgesehen. Kosten hierfür ca. 3.000,00 €

 

In Sachen Waldschutz ist ein Erinnerungsposten in Höhe von 800,00 € zur Sicherheit vorgesehen.

 

Weiterhin soll die Wegesituation verbessert werden. Es sind in 2010 geplante, aber nicht durchgeführte Maßnahmen erneut eingeplant, so wie auch die aufgeführten neuen Projekte:

 

a)    Müßhöh/Müßrain (Teilstück Feinschicht)

b)    Teilstück Wildenseerplan (Wassergraben und Schotterarbeiten)

c)    Diverse Ausbesserungs- und Instandsetzungsarbeiten an den Hauptwegen

d)    Anlage von Rückegassen und Rückewegen insges. rd.31.400,00 €.

 

Zu den Einnahmen wurden die Positionen zur Vorkalkulation von Herrn Boxan erläutert. Die Einnahmen belaufen sich auf insgesamt 232.314,00 €.

 

Zu den Ausgaben wurden die Positionen zur Vorkalkulation von Herrn Boxan erläutert. Die Ausgaben belaufen sich auf insgesamt 145.321,00 €.

 

Dies führt zu einem erneut sehr guten Betriebsergebnis in 2011 von 86.993,00 €.

 

Weiterhin führte Herr Boxan aus, dass momentan der Holzmarkt sich positiv entwickelt. Es bestünde eine hohe Nachfrage bei hohem Preis. Gerade die Nachfrage bei Industrieholz ist gestiegen. Der positive Trend scheint sich auch in 2011 fortzusetzen. Die Preiserhöhungen haben sich insgesamt verlangsamt, gehen aber noch weiter.

Gerade die Buche wird um ca. 10% steigen.

Wenn keine Kalamitäten, wie Käfer, Windwurf oder eine Wirtschafskrise kommen, ist der Ausblick sehr positiv.

 

Abschließend bedankten sich die Herren Boxan und Arnold bei allen ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit.

 

Auf entsprechende Anfrage erklärte Herr Boxan, dass das derzeit warme Wetter den Borkenkäfer begünstigt.

 

Stadtrat Roth fragte nach den Hiebsatzzahlen.

 

Herr Arnold erklärte, dass man sich hier innerhalb der Vorgaben (Plan) richten müsse, allerdings habe man hier auf Jahre gesehen auch einen gewissen Spielraum.

 

Stadtrat Tauchmann fragte nach, ob man auch die Hiebzahlen theoretisch auf einmal abarbeiten könnte.

 

Stadtrat Adamek erklärte, dass dies nicht möglich sei, da man im Wald auf die Nachhaltigkeit setze.

 

Stadtrat Meyer fiel auf, dass der Gesamteinschlag für Kiefer erheblich zurückgegangen ist.

 

Herr Boxan erklärte hierzu, dass sich die Fichte besser verkauft und man sich auch hier an die Vorgaben hält.

 

Stadtrat Adamek lobte die gute Arbeit mit Herrn Boxan in Bezug auf das Freischneiden der MIL 37. Man habe in den 12 Wochen viel erreicht.

 

Bgmin. Kappes bedankte sich bei Herrn Arnold und Herrn Boxan und bat, zukünftig den Jahresbetriebsplan im März vorzulegen, damit dieser in den Haushaltsplan der Stadt eingearbeitet werden könne.

Der Stadtrat von Stadtprozelten stimmt dem Jahresbetriebsplan und dem Jahresbetriebsnachweis 2011 für den Stadtwald in der vorgelegten Fassung des Gräflichen Forstamtes Erbach zu.

 

Der Jahresbetriebsplan 2010 und 2011 sowie die Haushaltsstellenübersicht aus 2010 liegen der Original-Sitzungsniederschrift bei.

Abstimmungsergebnis:

Mitglieder		Abstimmungs-ergebnis:
Gesamtzahl:	Anwe-send u. stimmbe-rechtigt	für   den Be-schluss	gegen   den Be-schluss
13	10	10	0