Beschluss: beschlossen

Abstimmung: Ja: 10, Nein: 2

Frau Bgm´in Kappes las hierzu die Vorlage der Verwaltung vor:

 

In den Zeiträumen 13.11.2010 bis 19.11.2010, sowie 12.05.2011 bis 18.05.2011 wurden Geschwindigkeitsmessungen mit Aufzeichnungen an zwei Zählstellen durchgeführt. An beiden Zählstellen wurde in beide Fahrtrichtungen gemessen.

 

Vor der zweiten Messung wurden die Schilder mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit „30“ erneuert und sogar auf Seiten der Gegenfahrbahn ergänzt. Außerdem wurden in jede Fahrtrichtung je ein Gefahrenzeichen „Kinder“ mit Zusatzschild „Schulweg“ angebracht.

 

Die Auswertung der beiden Zeiträume ergibt folgendes Ergebnis:

 

·         An beiden Zeiträumen war das durchschnittliche tägliche Verkehrsaufkommen gleich:

o   Zählstelle 1: ca. 450 Fahrzeuge,

o   Zählstelle 2: ca. 400 Fahrzeuge,

jeweils zu 98 % Personenverkehr

 

·         Die Durchschnittsgeschwindigkeiten betrugen

im Zeitraum 13.11.2010 bis 19.11.2010:

o   Zählstelle 1, Richtung 1 (Ri. Stadtprozelten)      34 km/h

o   Zählstelle 1, Richtung 2 (Ri. Neuenbuch)          34 km/h

o   Zählstelle 2, Richtung 1                                         47 km/h

o   Zählstelle 2, Richtung 2                                         50 km/h

 

im Zeitraum 12.05.2011 bis 18.05.2011:

o   Zählstelle 1, Richtung 1                                         35 km/h

o   Zählstelle 1, Richtung 2                                         35 km/h

o   Zählstelle 2, Richtung 1                                         50 km/h

o   Zählstelle 2, Richtung 2                                         52 km/h

 

Festzustellen ist, dass an der Zählstelle 1, d.h. an der Bushaltestelle am Anwesen Bachmann, die wöchentliche Durchschnittsgeschwindigkeit mit 34, bzw. 35 km/h nur geringfügig über der zulässigen Höchstgeschwindigkeit liegt.

 

An der Zählstelle 2, d.h. auf Höhe des Anwesens Kappes/von Loh, beträgt die durchschnittliche wöchentliche Geschwindigkeit jeweils ca. 50 km/h. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit wird um 20 km/h überschritten.

 

Leider lässt sich somit auch feststellen, dass alleine die Aufstellung von neuen und zusätzlichen Verkehrszeichen kein Mittel darstellt, um die gefahrene Geschwindigkeit wirksam einzudämmen.

 

Aus diesem Grund bleibt nur noch eine bauliche Veränderung der Straße.

 

Als sinnvolle Maßnahme wäre die Anbringung von mehreren Verkehrsinseln auf beiden Fahrbahnseiten (siehe Lageplan).

 

Zwei versetzt zueinander stehende Verkehrsinseln sollten auf Höhe des Anwesens Kappes/von Loh angebracht werden.

 

Eine weitere Verkehrsinsel könnte von Stadtprozelten kommend am rechten Fahrbahnrand angebracht werden.

 

Am 08.07.2011 fand noch ein Ortstermin mit Herrn PHK Winkler von der PI Miltenberg und Herrn Schlegel statt. Hierbei wurde die Einengungsmaßnahme vorgestellt. Von dessen Seite bestehen keine Bedenken gegen die Errichtung von Verkehrsinseln, sofern der Abstand zwischen den Verkehrsinseln ausreichend ist, dass auch z.B. Lkw mit Anhänger fahren können.

 

Eine kostengünstige Variante wären Elemente aus Recyclinggummi der Fa. Götsch GmbH. Diese Elemente werden auf der Straße verdübelt, sind aber lediglich 150 mm hoch, somit nicht besonders wirkungsvoll, da darüber hinweg geschaut werden kann. Die Kosten inklusiv der notwendigen Schilder würden für eine Verkehrsinsel laut Katalogpreis 1.650,00 € (inkl. MwSt) betragen. Bei drei Verkehrsinseln belaufen sich die Kosten bei 4.950,00 €.

 

Die von der Verwaltung bevorzugte Variante wäre jedoch eine Pflanzinsel der Fa. Lüft.

Diese basiert auf einem Baukastensystem und lässt sich unterschiedlich kombinieren. Das Material besteht aus massivem Recycling-Kunststoff, ist witterungsbeständig, äußerst zäh und widerstandsfähig. Die Pflanzinsel steht auf „Füßen“, das Oberflächenwasser kann ungehindert abfließen, d.h. es muss keine bauliche Veränderung an der Straße erfolgen.

Von Vorteil wäre hier die Möglichkeit der Bepflanzung. Dies wirkt aufgrund der Fehlenden Übersicht wesentlich besser auf dem Verkehrsteilnehmer.

Die Kosten belaufen sich hier bei ca. 2.200,00 € je Pflanzinsel inklusiv dem notwendigen Zubehör, Schilder und MwSt. Bei drei Verkehrsinseln belaufen sich die Kosten bei 6.600,00 €.

 

Frau Kappes teilte mit, dass bereits im Oktober 2010 dieses Thema zur Beratung gestanden hat. Der Stadtrat hat sich seinerzeit auch schon für die Einengungsmaßnahme entschieden. Um jedoch eine solche Maßnahme zu begründen, mussten auch die genannten Verkehrsmessungen, bwz. -erhebungen durchgeführt werden.

 

Stadtrat Piplat war der Meinung, dass diese Maßnahme gemeinsam mit der Neugestaltung, bzw. Umsetzung der Bushaltestellen erfolgen soll. Weiter waren er und Stadtrat Roth der Meinung, dass Verkehrsinseln beleuchtet sein müssten. Herr Schlegel vom Ordnungsamt der VGem Stadtprozelten teilte mit, dass bei der Ortseinsicht mit Herrn PHK Winkler von der PI Miltenberg dieser keine Bedenken äußerte, da die Fahrbahneinengungen sowohl innerhalb der geschlossenen Ortschaft, als auch im Bereich der 30 km/h-Beschränkung liegt.

Für Stadtrat Roth wäre es schon wichtig, dass auch eine schriftliche Stellungnahme der Polizei vorliegt, worin dies bestätigt wird.

 

Stadtrat Piplat bemerkte, dass eine Umsetzung dieser Maßnahme mit neuen Haltestellen kostengünstiger wäre.

Hierzu meinte Stadtrat Meyer, dass die vorgestellte Variante der Fa.Lüft eigentlich sehr mobil ist und bei Bedarf immer noch umgestellt werden könnte.

 

Stadtrat Haider war für eine Entscheidung für solche Fahrbahneinengungen zur Beruhigung des Verkehrs nach Einholung einer Stellungnahme bezüglich der Beleuchtung. Das Thema Bushaltestellen im Hofthiergarten sollte separat behandelt werden.

 

Auch Stadträtin Markert war dieser Meinung. Außerdem sollten Haltestellen schon Einbuchtungen am Straßenrand sein und sich nicht zwischen zwei Verkehrsinseln befinden.

 

Abschließend teilte Bgm´in Kappes noch mit, dass die Verwaltung schon in allen Richtungen recherchiert hat. Vor allem, da die ursprünglich vom Verkehrsplaner Herr Zühlke angedachten optischen und haptischen Quermarkierungen nicht mit den Richtlinien zur Anbringung von Verkehrszeichen und –markierungen vereinbar waren, musste die Planung in Richtung der Fahrbahneinengungen abgeändert werden. Auch die Messgeräte für die Verkehrsmessungen, welche kostenfrei vom staatlichen Bauamt Aschaffenburg durchgeführt wurden, waren nicht immer zum gewünschten Zeitraum greifbar.

Auch Bürgermeisterin Kappes war der Meinung jetzt eine Entscheidung bezüglich der Fahrbahneinengungen zu treffen. Das Thema Bushaltestellen muss parallel dazu weitergeführt werden, da hierzu auch Grundstücksfragen geklärt werden müssen.

 


Der Stadtrat von Stadtprozelten beschließt die Anschaffung von drei Verkehrsinseln zur Einengung der Ortsverbindungsstraße in Hofthiergarten von der Fa. Lüft, vorausgesetzt einer vorherigen Klärung und Stellungnahme durch die Polizeiinspektion Miltenberg bezüglich einer eventuell notwendigen Beleuchtung.


Abstimmungsergebnis:

Mitglieder

Abstimmungs-ergebnis:

Gesamtzahl:

Anwe-send u. stimmbe-rechtigt

für

 

den Be-schluss

gegen

 

den Be-schluss

13

12

10

2