Dr.
Hanauer vom Büro HG, Gießen stellte anhand einer Powerpoint-Präsentation das
Ergebnis des Probebetriebes vor.
Das
Ergebnisse wird nachfolgend zusammengefasst:
Der
Zweckverband zur Wasserversorgung (ZV WV) der Stadtprozeltener Gruppe versorgt
die Verbandsgemeinden Faulbach (inkl. Breitenbrunn), Dorfprozelten und
Stadtprozelten (inkl. Neuenbuch) sowie seit dem 26.10.2012 auch die Gemeinde
Altenbuch (neues Verbandsmitglied) mit Trinkwasser.
Im
Zuge des aktuellen Probebetriebs wurde im Laufe des Jahres 2014 ein fallender
Trend im GwStand an den Brunnen 1 und 2 erkennbar, der am Brunnen 2, aufgrund
der relativ geringen Mächtigkeit des hier genutzten Quartär- bzw.
Kies-GwLeiters, zunehmend technische Schwierigkeiten bei der Wasserförderung
zur Folge hat.
Vor
diesem Hintergrund wurde zwischen September und Dezember 2015 ein
Einleitversuch durchgeführt, bei dem über die GwMessstelle (GWM) 3 Quellwasser
in den Untergrund eingeleitet wurde, um eine hydraulische Stützung des GwNiveau
resp. eine GwAnreicherung zu bewirken. Der vorliegende Ergebnisbericht enthält
die Dokumentation und GwModell-gestützte Auswertung der Daten aus dem
Einleitversuch.
Der
Einleitversuch an der GWM 3 begann am 21.09.2015 und teilt sich in zwei Phasen
wie folgt auf:
Phase |
Dauer |
Beschreibung
|
1 |
21.09. bis
21.12.2015 |
Hauptphase:
Dauerhafte Einleitrate ca. 10 l/s; die Zuleitung des Quellwassers zur GWM 3
erforderte den Pumpeneinsatz im Maschinen-haus Breitenbrunn. |
2 |
seit
21.12.2015; noch nicht beendet |
Phase
mit fortgesetzter, reduzierter Einleitrate (ca. 3 l/s); Einleitung ohne
Pumpeneinsatz möglich; Zuleitung des Quellwassers zur GWM 3 im
Freispiegelgefälle. |
Die
Daten aus dem Einleitversuch werden GwModell-gestützt ausgewertet. Es zeigt
sich, dass mit Falle einer dauerhaften Quellwassereinleitung mit 10 l/s im
Betrachtungszeitraum 01.07.2011 bis zum 31.01.2016 (modelltheoretisch) eine
GwSpiegelanstieg zu verzeichnen gewesen wäre, dass aber die Einleitung von 3
l/s den gemessenen fallenden Trend lediglich gedämpft, jedoch nicht verhindert
hätte.
Insgesamt zeigt sich, dass durch die Quellwassereinleitung eine wirksame
Stabilisierung des GwNiveaus erreicht wird bzw. werden kann, ohne dass dies die
Anpassung von WSG-Grenzen resp. der Schutzzone II erfordert. Es ist daher zu
empfehlen, diese hydraulische Stützungsmaßnahme baldmöglichst in die zukünftige
Bewirtschaftung des Gewinnungsgebietes Breitenbrunn einzubeziehen; Hinweise zu
einer diesbezüglich weitergehenden Planung werden gegeben.
Das
eingeleitete Quellwasser (Quellenmischwasser) ist sehr gering mineralisiert, Sauerstoffreich
und Eisen- und Manganarm. Es ist daher anzunehmen, dass durch die
Quellwassereinleitung absehbar keine Verockerung oder Manganausfällung im
Untergrund ausgelöst wird.
Es ist zu empfehlen, eine GwBewirtschaftung des Gebietes Breitenbrunn
mit Quellwasser-einleitung zunächst in den laufenden Probebetrieb zu
integrieren bzw. im Rahmen des Probebetriebs zu testen. Das
Probebetriebskonzept wäre dann entsprechend zu modifizieren und eine
Verlängerung und/oder Neuerteilung der wasserrechtlichen Genehmigung für die
Quellwassereinleitung über den 31.12.2016 hinaus zu beantragen.
Bei einer Vorbesprechung am 10.03.2016 wurde das Ergebnis bereits den Fachbehörden Wasserwirtschaftsamt, Landratsamt Miltenberg –Wasserrecht- und Gesundheitsamt präsentiert.
Diese schlagen zwei Varianten für eine weitere Verlängerung des Probebetriebes vor:
Variante 1:
Dauereinleitung von Quellwasser im Freilaufgefälle in die GWM 3 nach Verlegen einer festen Leitung. Zusätzlich müsse eine neue GWM gebaut werden.
Variante 2:
Einleitung von Quellwasser im Freilaufgefälle in einem neu zu errichtenden Schluckbrunnen. Dieser könne in der Nähe der GWM 3 errichtet werden, die GWM kann dann als solche wieder verwendet werden.
Eine Kostenschätzung beider Varianten durch das Büro HG wird wie folgt veranschlagt:
Variante 1: 34.300 €/netto,
Variante 2: 91.400 €/netto.
Der Vorteil würde laut Büro HG bei dem Bau eine Schluckbrunnens liegen, da dieser als solches ausgebaut wird. Die vorhandene GWM müsse erst umgebaut werden. Diese Kosten sind noch nicht berücksichtigt. Außerdem könne die Lage des neuen Einleitbrunnens topographisch tiefer gewählt werden.
Zum Einwand von Herrn Wolf von den Stadtwerken Wertheim, ob die Quellen eines Schutzgebietes bedürfen, erwiderte Herr Hanauer, dass dies nicht erforderlich sei. Bei der Entfernung vom Einleitbrunnen zum Entnahmebrunnen ist die 50Tage-Regelung mehr als eingehalten.
Verbandsrat Piplat fragte nach, ob dies Auswirkungen auf die Schutzgebietszone 2 hat. Laut Herrn Hanauer bedarf es keiner Änderung dieser Zone.
Im Anschluss diskutierte man über den Verlauf der Zuleitung. Sofern diese entlang der Straße verlaufen solle, müsse diese nach dem Verschließen auch eine neue Teerschicht erhalten. Ein weiterer Verlauf wäre über private Wiesen möglich. Hierzu müssen natürlich die Grundstückseigentümer Ihr Einverständnis mit Eintragung einer Grunddienstbarkeit geben.
Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Stadtprozeltener Gruppe beschließt ein Konzept für die Variante 2:
Einleitung von Quellwasser im Freilauf in einem neu zu errichtenden Schluckbrunnen
zu erarbeiten und Angebote hierüber vorzulegen.
Das Büro HG erhält den Auftrag die Planung hierzu zu beginnen. Über das noch vorzulegende Angebot des Büro HG wird in der nächsten Sitzung abgestimmt.
Die Stadtwerke Wertheim wird beauftragt ein Ing.Büro für die möglichen Leitungstrassen zu beauftragen.
Abstimmungsergebnis:
Mitglieder
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Abstimmungsergebnis: |
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Gesamtzahl: |
Anwesend u. Stimmbe-rechtigt |
für den Be-schluss |
gegen den Be-schluss |
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