Beschluss: Kenntnis genommen

Vorsitzender Birkholz begrüßte zu diesem Tagesordnungspunkt Herrn Dipl. Geol. Dr. Hanauer vom Büro HG aus Gießen.

 

Herr Dr. Hanauer berichtete anhand einer Power-Point-Präsentation über die Feststellungen der Grundwasserabsenkungen Anfang 2015, den Quellwasser-Einleitversuches in der Zeit vom September bis Dezember 2015, sowie über den darauf folgenden Bau eines Einleitbrunnens mit fest eingebauter Zuleitung vom Maschinenhaus Breitenbrunn.

 

Seit dem 01.02.2017 wird nun mit ca. 8 l/s Quellwasser über diesen Einleitbrunnen dem Grundwasser zugeführt.

Nach knapp 3 Monaten kann festgestellt werden, dass die Quellwassereinleitung erkennbar zur geplanten Anhebung des Grundwasserspiegels im Quartär-Grundwasserleiter führt. Dies stützt den Grundwasserhaushalt und die Förderbedingungen am Brunnen 2.

 

Nähere Details können aus der anhängenden Präsentation entnommen werden.

 

Im Anschluss fragte Herr Wolf von den Stadtwerken Wertheim, ob auch mehr als 8 l/s Einleitmenge möglich wären. Derzeit wird die Menge anhand eines Schiebers im Maschinenhaus reduziert.

Dies mache nach Dr. Hanauer keinen Sinn, da ansonsten der Einleitbrunnen überlaufen würde.

Verbandsrat Glock würde dennoch austesten, wieviel der Einleitbrunnen tatsächlich aufnehmen könnte.

 

Herr Wolf berichtete auch über die Begehung der Anlagen des WZV mit dem Gesundheitsamt des Landratsamtes Miltenberg und der Feststellung, dass seit dem Einleiten von Quellwasser keine Bentazon-Werte über dem Grenzwert nach der Trinkwasserverordnung festgestellt wurden. Er selbst, wie auch Geologe Dr. Hanauer glauben nicht, dass in der kurzen Zeit ein direkter Zusammenhang mit der Einleitung des Quellwassers und der Verbesserung der Bentazon-Werte da ist. Langfristig gesehen kann durchaus aber eine Verdünnung im Grundwasser erfolgen.

Aufgrund der Verbesserung müssen nun auch nur noch alle zwei Monate, anstatt monatlich Proben entnommen werden.

Positiv wurden auch vom Gesundheitsamt die Kooperationsverträge mit den Landwirten gesehen.

 

Auf die Frage von Herrn Wolf, ob der Einleitbrunnen Auswirkungen auf die Wasserschutzzone hat, teilte Herr Dr. Hanauer mit, dass sich wohl die 50-Tage-Zone geringfügig vergrößert, aber das Wasserschutzgebiet nicht verändert werden muss. Genaueres kann erst nach einem längeren Messzeitraum und deren Auswertungen gesagt werden. In den nächsten jährlichen Abschlussberichten des Büro HG wird darauf eingegangen.

 

Verbandsrat Glock wollte wissen, ob sich durch die Einleitung auch die Wasserhärte verändert, nachdem das Quellwasser viel weicher ist.

Nach Dr. Hanauer wird sich langfristig sicherlich auch eine Reduzierung der Wasserhärte erreichen.

 

Man könnte diesbezüglich laut Herrn Wolf im Maschinenhaus ein Leitfähigkeitsmessgerät installieren, was aber der Geologe nicht für erforderlich hält. Besser man würde bei den zweimonatlichen Proben eine Messung durchführen.

 

Verbandsrat Piplat konnte an der Grafik der Präsentation keine wirkliche Erhöhung des Grundwasserspiegels im Brunnen 2 feststellen.

Laut Herrn Hanauer hat sich in den vergangenen Jahren der Pegel im vorhandenen Grundwasserspeicher in der Kiesschicht kontinuierlich gesenkt. Nun wird dieser mit der Quellwassereinleitung wieder aufgefüllt. Aufgrund der Größe dauert dies allerdings einige Monate, bis auch am Brunnen eine Veränderung deutlich sichtbar ist. An den Grundwassermessstellen 2 und 3 ist dies bereits jetzt schon sichtbar, da diese näher am Einleitbrunnen sind.

 

Verbandsrat Hepp wollte das Verhältnis von der aktuellen Wasserentnahme aus den Brunnen und der Quellwassereinleitung wissen.

Anhand einer Grafik ist die Fördermenge an den Brunnen bei 900-1.000 l/Tag. Die Einleitmenge beträgt  8l/s, dies entspricht 690 l/Tag.

 

Verbandsrat Glock stellte fest, dass der Brunnenschacht nach einem Starkregen vollgelaufen war.

Herr Wolf bestätigte diesen Vorfall. Diesbezüglich wurden alle Öffnungen nach oben hin verlängert. Der Boden des Schachtes ist unbefestigt, nach Herrn Siek vom Büro HG sollte auch keine dauerhafte Befestigung eingebaut werden. Es könnte sich sonst der Brunnenkopf bei einem Starkregen anheben.

 

Herr Glock schlug vor einen Überlauf zur Bach zu verlegen.

Vorsitzender Birkholz gab zu bedenken, dass bei dem Starkregen das Umfeld des Brunnenschachtes noch mit dem Schotterbett versehen war, sowie der Graben daneben verdreckt war. Beides wurde nun entfernt und mit den Veränderungen am Schacht sollte dies erst mal weiter beobachtet werden.

 

Nachdem keine weiteren Fragen gestellt wurden, bedankte sich der Vorsitzende bei Herrn Dr. Hanauer und verabschiedete diesen.