Beschluss: Kenntnis genommen

Bgm. Aulbach begrüßte Herrn Dr. Hanauer vom Hydrologischen Ing.-Büro HG aus Gießen und bat ihn, die weiteren Ausführungen zu übernehmen.

 

Herr Hanauer demonstrierte dem Gemeinderat von Altenbuch die Vorstellung des Gutachtens mittels anhängender Power-Point-Präsentation. Hierbei wurde auch die Situation der Wassergruppe sowie die Möglichkeit einer Eigenversorgung erörtert.

 

Zusammenfassend merkte er an, dass er, wenn überhaupt, nur eine Bohrung im Frickengrund unterstützen könnte. Er halte diese aber aufgrund der Gegebenheiten im Spessart mehr als waghalsig. Ihm sei sehr wohl klar, dass bei der anstehenden Entscheidung mehr als reine Zahlen eine Rolle spielen, trotzdem könne er als Außenstehender nur einen Zusammenschluss mit dem WZV empfehlen. Er verwies diesbezüglich auch auf die immer steigenden Anforderungen einer Wasserversorgung.

 

Gemeinderat Hruby fragte nochmals nach den Kosten der Probebohrung bzw. einer endgültigen Erschließung.

 

Herr Hanauer führte hierzu aus, dass die veranschlagten 100.000,00 € nur eine Probebohrung erfassen; der endgültige Brunnenausbau würde 3x soviel kosten.

 

Gemeinderat Karl fragte nach dem hohen Nitratwert des Wassergruppen-Wassers. Seiner Ansicht nach könne dieser nur vom Hasselberg kommen.

 

Herr Hanauer führte hierzu aus, dass Landwirtschaft auf dem Hasselberg sowie südöstlich von Breitenbrunn betrieben wird. Es ist vorgesehen, eine Kooperation mit der Landwirtschaft zu erreichen. Diese soll bereits parallel zu den Bauarbeiten erfolgen. Zudem merkte er an, dass der vorgefundene Nitratwert immer noch deutlich unter dem Richtwert der Trinkwasserverordnung liege.

 

3. Bgm. Link fragte nach den Konsequenzen für den Sportplatz Altenbuch, der nun in der weiteren Schutzzone der Wassergruppe liegen würde.

 

Herr Hanauer erklärte, dass dies kein Problem für den Sportverein darstellen würde. Es müssten lediglich gewisse Zeiten zum Düngen des Sportplatzes eingehalten werden.

 

Im Gemeinderat wollte man zudem wissen, ob nun durch die neue Brunnenerschließung in Faulbach wieder Erdwärmebohrungen in Altenbuch zugelassen werden.

 

Herr Hanauer erläuterte, dass die derzeitigen Quellen zwar noch als Notversorgung erhalten bleiben; diese aber nur zum Tragen kommt, wenn alle 2 neuen Brunnen gleichzeitig ausfallen würden, was er als sehr unwahrscheinlich einstuft. Wärmepumpenbohrungen dürften demnach kein Problem mehr darstellen.

 

Um der Gemeinde die Entscheidung evtl. zu erleichtern bzw. erst mal auf grundlegende Daten zu stellen, schlug Herr Hanauer die Durchführung einer Wirtschaftlichkeitsberechnung mit 3 Varianten vor:

 

  • Variante 1 Eigenversorgung
  • Variante 2 Vollmitgliedschaft WZV
  • Variante 3 Wasserlieferungen von WZV.

 

Diese Berechnung sei auf 50 Jahre ausgelegt und beinhalte alle grundlegenden Investitionen, Ausgaben, Einnahmen etc. sowie die Ermittlung des jeweiligen Wasserpreises. Kosten hierfür 5.000,00 €.

 

Bgm. Aulbach sprach sich für eine solche Wirtschaftlichkeitsberechnung aus, da doch das Risiko einer Bohrung groß sei.

 

Gemeinderat Hruby fragte nach, ob dann auch die einzelnen Positionen der jeweiligen Varianten berücksichtig seien, da je nach Variante unterschiedliche Investitionen für die Gemeinde und auch für den Verband anfallen würden.

 

Auch Gemeinderat Karl fragte nach den einzelnen Varianten und ob auch die Kosten des WZV eingerechnet werden.

 

Herr Hanauer erklärte, dass selbstverständlich in allen 3 Varianten die jeweiligen Komponenten berücksichtig werden. Gleiche Berechnung werde er auch für den Verband aus dessen Sicht erarbeiten.

 

Gemeinderat Hruby war der Ansicht, dass man sich dann die Berechnung für Altenbuch sparen könne und auf das Ergebnis vom WZV warten sollte.

 

Herr Hanauer führte hierzu aus, dass dies nicht unbedingt so der Fall sei, da der WZV eigene Ziele und Vorgaben hat, die sich wieder anders berechnen, wie aus Sicht der Gemeinde Altenbuch und auch der WZV eigene Investitionen habe, die unabhängig von der Gemeinde Altenbuch sind. Das Ergebnis sei für beide (Gemeinde/WZV) offen.

 

Gemeinderat Hruby blieb bei seiner Meinung, erst das Anschlussangebot des WZV an die Gemeinde abzuwarten. Er habe den Verdacht, dass der Verband der Gemeinde dann nur eine Wasserlieferung anbieten werde. Die Berechnungen für die Gemeinde Altenbuch könne man dann selbst im Kopf ausrechnen.

 

Herr Hanauer erklärte nochmals den Sinn einer Wirtschaftlichkeitsberechnung und führte aus, dass diese letztendlich auch für den Wasserpreis notwendig sei. Solch eine Berechnung sei sicherlich nicht im Kopf zu machen. Er verwies nochmals auf das Risiko einer eigenen Bohrung und bat diese, dann auch im Hinblick auf eine Wirtschaftlichkeitsüberprüfung zu überdenken.

 

2. Bgm. Ritzler war der Ansicht, dass sich die Kosten für die Bohrung sicherlich verringern lassen. Auch beim WZV war eine tiefere Bohrung vorgesehen, die dann nicht notwendig war. Ein Wünschelrutengänger habe ihm das im Vorfeld für Faulbach und auch Altenbuch bestätigt. Zudem war er sicher, dass auch andere Bohrfirmen günstiger Arbeiten.

 

Herr Hanauer erklärte, dass die Verhältnisse nicht vergleichbar seien. In Altenbuch werde man sicherlich nicht in 80m genügend Wasser antreffen. Seine Preise seien realistische Marktpreise die sicherlich noch etwas variieren können, allerdings werde man sicherlich keine Bohrung für 50.000,00 € bekommen.

Herr Hanauer riet nochmals deutlich vor einer eigenen Bohrung ab, bevor eine Wirtschaftlichkeitsberechnung vorliege.

 

2. Bgm. Ritzler sprach sich gegen eine Zusammenarbeit mit dem Verband aus, da es in der kommunalen Zusammenarbeit immer Streit und nur Schwierigkeiten gebe.

 

Gemeinderat Hruby war der Ansicht, dass die Daten der WZV Wirtschaftlichkeitsberechnung sich mit denen für die Gemeinde Altenbuch decken würde.

 

Herr Hanauer führte aus, dass dies teilweise der Fall sei wie z.B. für den Leitungsbau nach Faulbach, diese dann aber jeweils dem WZV oder der Gemeinde Altenbuch zugeschlagen werden. Die Anschlusskosten für Altenbuch bei einem reiner reinen Wasserlieferung interessieren den WZV z.B. nicht und werden dann auch nicht berechnet bzw. mit eingerechnet.

 

Gemeinderat Hurby fragte nach, ob die Wasserquantität bei einer eigenen Erschließung ausreichend sei.

 

Herr Hanauer erklärte, dass zusammen mit der Buchbrunnenquelle und der neuen Bohrung die Wassermenge dann ausreichend wäre. Aber man brauche schon riesiges Glück um gleich bei der 1. Bohrung einen Treffer zu laden. Zudem wäre auch immer noch die Frage der Notversorgung offen.

 

Bgm. Aulbach verwies zu den allgemeinen Überlegungen auf das heutige Schreiben der Rechtsaufsichtbehörde des Landratsamtes Miltenberg. Auch diese bittet, alle weiteren Schritte gut zu überlegen.

 

Gemeinderat Hruby war der Ansicht, erst auf das Angebot des WZV zu warten.

 

Herr Hanauer war der Meinung, dass man das ruhig tun könne, aber gleichzeitig könne man auch die eigenen Berechnungen durchführen um das Angebot des WZV dann besser beurteilen zu können.

 

Bgm. Aulbach schlug vor, noch eine weitere Variante mit in die Berechnung aufzunehmen:

 

  • Variante 4 Eigenversorgung mit Wasserbezug WZV als Notversorgung.

 

Gemeinderat Hruby hegte den Verdacht, dass der Verband der Gemeinde keine Vollmitgliedschaft anbieten werde, sondern nur den Wasserbezug.

 

Bgm. Aulbach erklärte hierzu, dass dies noch nicht entschieden sei und auch der WZV die Wirtschaftlichkeitsberechnung abwarte. Er regte nochmals an, heute über die Vergabe der Wirtschaftlichkeitsberechnung zu entscheiden.

 

Gemeinderat Spatz sprach sich für eine Wirtschaftlichkeitsberechnung aus.

 

Gemeinderat Hruby war dagegen, er plädierte nochmals auf das Angebot des WZV zu warten.

 

Bgm. Aulbach schlug vor, diese Entscheidung in der nächsten Sitzung zu treffen, da die Informationen heute Abend sicherlich viel gewesen sei.

 

Dies fand allgemeine Zustimmung im Gremium.