Beschluss: Kenntnis genommen

Frau Hofmann verteilte zu diesem TOP die für die einzelnen Mitgliedsgemeinden erstellten Berichte.

Insgesamt wurden von ihr in 4 Kommunen 76 Betriebe untersucht. Die Fettabscheiderbetriebe nehmen dabei einen großen Bereich ein. Sie habe ein Info-Blatt für die Betriebe erarbeitet, das sie den Mitgliedsgemeinden für die zu erstellenden Anschreiben an die Betriebe überlasse.

 

Auf Anfrage von Bgm. Riedel, hinsichtlich der Kontrolle der Leerung der Fettabscheider erklärte sie, dass den Betrieben zur Auflage gemacht werden sollte, dass sie Nachweise gegenüber der Kommune vorlegen.

 

Auch bei den Ölabscheidern sei einiger Handlungsbedarf. Grundsätzlich sei sie bereit, allen anfragenden Betriebsinhabern Auskunft, auch am Telefon, zu erteilen.

Hauptaugenmerke ihrer Ausführungen lagen auf drei Themenbereichen und zwar

 

  • das in der Kläranlage Freudenberg anfallende Phosphor aus Kirschfurt,
  • die Abwassereinleitung der Fa. Magna-Donnelly und
  • die Einleitungen der Fa. Medin aus Faulbach.

 

Zum Phosphor in Kirschfurt führte sie aus, dass seinerzeit erhöhte Werte in Freudenberg festgestellt wurden. Freudenberg selbst habe keine Phosphatfällung. Kirschfurt ist nur zu einem Zehntel am Gesamtzulauf der Kläranlage in Freudenberg beteiligt. Die Fa. Kriebel, die über eine der besten Abwasserkläranlagen im Verbandsbereich verfüge, leite stündlich nur 0,16 m³ Abwasser; entspricht 2-4 m³ täglich, ein und sei ebenso wie die Fa. Haacon als nicht relevant für die Messungen zu betrachten. Offensichtlich liegen Verfälschungen durch die Probeentnahme vor, so dass sich ihrer Meinung nach das seinerzeit dargestellte Problem von selbst auflöse.

 

Die Fa. Magna-Donnelly in Dorfprozelten habe aktuell eine Abwasserbehandlungsanlage für Oberflächenbehandlung beantragt. Magna-Donnelly verfüge über eine erlaubte Einleitung von 120 m³ pro Tag und verarbeite 88 Tonnen abwasserbelastende Stoffe pro Jahr. Die Emulsionsspaltanlage müsse Abwasser aus der Herstellung von täglich 10 Tonnen Druckguss verarbeiten. Bei Magna-Donnelly wurden Werte von 7.000 bzw. 11.000 csb-Gehalt gemessen. Diesen csb-Gehalt stehe kein ausreichender bsb gegenüber. Lt. Frau Hofmann ist der gemessene csb-Gehalt zu hoch.

 

Auf Anfrage von Bgm. Riedel, erklärte sie, dass Anträge für entsprechende Einleitungen in die Kanalisation durch den Betrieb an die jeweilige Kommune zu stellen sind.

 

Herr Riedel verwies in diesem Zusammenhang auf § 19 der Verbandssatzung.

 

Ein weiteres Problem stelle die Fa. Medin in Faulbach mit ihrer Erweiterung der Müsliproduktion dar. Das in der Kläranlage ankommende Fett war zunächst das zu lösende Problem. In der Zeit vom 18.01. bis 06.02.07 wurde bei der Fa. Medin eine Messreihe durchgeführt. Als Ergebnis ist festzustellen, dass die von der Fa. Medin eingeleiteten Abwasser und deren csb-Wert umgerechnet dem häuslichen Abwasser von ca. 4.000 Einwohnern entspricht. Anders ausgedrückt, entspreche dies 30% der Kläranlagenauslastung.

 

Bgm. Weiner erklärte hierzu, dass die Fa. Medin nach dem letzten Gesprächen Investitionen in der Größenordnung von ca. 130.000,00 € tätigen wird um das Abwasser entsprechend vorzubehandeln. Nach den letzten Gesprächen, bei denen auch der Verbandsvorsitzende und Klärwärter teilgenommen haben, wolle man das Problem mittels stoßweiser Abgabe des Abwassers der Fa. Medin in die Kanalisation in den Griff bekommen.

 

Zur Fa. Medin führte Frau Hofmann weiter aus, dass das Abwasser sehr gut abbaubar sei im Gegensatz zu Magna-Donnelly. Andererseits sei eine Fracht in dieser Größenordnung nicht erlaubt, die dem 25-fachen der Schmutzfracht eines Einwohners entspreche. Außerdem wurde das Abwasser von ihr als sehr aggressiv bezeichnet und könnte zu Schäden an der Kanalisation und maschinellen Einrichtungen der Pumpwerke beitragen. Eine Lösung wäre z.B. das Abwasser auf dem Firmengelände zu sammeln und direkt zur Kläranlage zu verbringen.

 

Der Verbandsvorsitzende erklärte hierzu, dass in dieser Angelegenheit bereits ein Fachmann des Kläranlagenbauers eingeschaltet sei.

Er bedankte sich abschließend bei Frau Hofmann für ihre Ausführungen. Es wäre, so wie man hört, höchste Zeit gewesen, das Kataster wieder zu beleben. Es läge nun an den Kommunen und auch am Verband, die gewonnen Erkenntnisse weiter zu verwerten.